Effizientes Qualitätsmanagement und Einführung QM-System

von Bernd Harengel

Checkliste für Manager in der Produktion:

  • Startpunkt: Beginnen Sie das Qualitätsmanagement schon frühzeitig, bevor die Fertigung und Herstellung beginnen. Idealerweise sollte der Startpunkt während der Entwicklung neuer Produkte und Prozesse liegen.
  • Risiken minimieren: Implementieren Sie ein Qualitätsmanagementsystem, um mögliche Risiken zu minimieren. Eine Reifegradabsicherung bei Neuteilen und bei Verdacht auf höhere Risiken ist dabei notwendig.
  • Einführung einer Qualitätsvorausplanung: Implementieren Sie einen funktionierenden Qualitätsvorausplanungsprozess. Hierbei stehen verschiedene Qualitätswerkzeuge und Ansätze zur Verfügung, wie der Leitfaden APQP, der VDA-Band 4.3 „Sicherung der Qualität vor Serieneinsatz“, der Produktions- und Produktfreigabeprozess PPAP und die Produkt- und Prozessfreigabe PPF.
  • Potenziale zur kontinuierlichen Verbesserung nutzen: Nutzen Sie die Potentiale zur kontinuierlichen Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit durch eine Reduzierung von Qualitätskosten effizient.
  • Abgestimmter Rahmen- und Handlungskatalog: Ein gelebtes Qualitätsmanagement und ein praxisorientiertes Qualitätsmanagement-System geben Orientierung und sind ein abgestimmter Rahmen- und Handlungskatalog für Ihre Neuausrichtung.
  • Kontinuierliche Verbesserung: Neben dem Ausbau des Wissens, der Fähigkeiten und der Motivation der Mitarbeiter, ist ebenso die kontinuierliche Verbesserung der Prozesse, Produkte und Services für die Zukunftsabsicherung entscheidend.
  • „Made in Germany Quality“: Wenn sich das Unternehmen hinsichtlich seiner internationalen Wettbewerber mit „Made in Germany Quality“ ausloben möchte, sollten intern auch die unternehmerischen Kosten für qualitätsbedingte Sortieraktionen, Rückrufaktionen, Nacharbeit, Ausschuss, Sonderfahrten und die Reklamationsbearbeitung vernachlässigbar klein sein.
  • Kundenzufriedenheit erhöhen: Ihre Vertriebsmannschaft wünscht sich in Ihrem Unternehmen eine hohe Kundenzufriedenheit durch Zuverlässigkeit, schnelle Reaktionszeiten und Qualität. Wenn die vorgenannten Aspekte stimmen, dann können weitere Kunden gewonnen und bestehende Kunden langfristig gehalten werden.

Wer sein Qualitätsmanagement nicht pflegt, wird verlieren

Unternehmen im Mittelstand und selbst kleinere Zulieferer sind wiederkehrend von der Einführung neuer Technologien, erhöhten Kundenanforderungen und einer zunehmenden Globalisierung betroffen.

  • Ohne ein gelebtes und funktionierendes Qualitätsmanagement läuft jedes Unternehmen Gefahr, seine Konkurrenzfähigkeit zu verlieren.

Qualitätsmanagement-System QMS

Was passiert bei Defiziten im Qualitätsmanagement

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Bei Defiziten im Qualitätsmanagement können die Potentiale zur kontinuierlichen Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit durch eine Reduzierung von Qualitätskosten nicht effizient genutzt werden. Unternehmen benötigen „permanente Verbesserungs- und Restrukturierungsprojekte“, damit Ihre Produktions- und Wertschöpfungsprozesse Qualität erzeugen und das mit Langzeitstabilität und entsprechenden Reaktionsplänen für vorhandene Risiken.

Wenn sich das Unternehmen hinsichtlich seiner internationalen Wettbewerber mit „Made in Germany Quality“ ausloben möchte, dann sollten intern auch die unternehmerischen Kosten für qualitätsbedingte Sortieraktionen, Rückrufaktionen, Nacharbeit, Ausschuss, Sonderfahrten und die Reklamationsbearbeitung vernachlässigbar klein sein.

Die eigene Vertriebsmannschaft wünscht sich in Ihrem Unternehmen eine hohe Kundenzufriedenheit durch Zuverlässigkeit, schnelle Reaktionszeiten und Qualität. Wenn die vorgenannten Aspekte stimmen, dann können weitere Kunden gewonnen und bestehende Kunden langfristig gehalten werden.

  • Ein gelebtes Qualitätsmanagement und ein praxisorientiertes Qualitätsmanagement-System geben Orientierung und sind ein abgestimmter Rahmen- und Handlungskatalog für Ihre Neuausrichtung. Und dies besonders, wenn eine unternehmensweite Neu-Ausrichtung ansteht.
  • Neben dem Ausbau des Wissens, der Fähigkeiten und der Motivation der Mitarbeiter, ist ebenso die kontinuierliche Verbesserung der Prozesse, Produkte und Services für die Zukunftsabsicherung entscheidend.

Mit einer funktionierenden Qualitätsvorausplanung starten

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Ein effizientes Qualitätsmanagement muss schon früh in den Prozessen ansetzen. Zeitlich ideal wäre ein Startpunkt deutlich vor der Fertigung und Herstellung, nämlich während der Entwicklung neuer Produkte und Prozesse, sowie bei der Konzeptphase von Änderungen oder Verbesserungen.

Bei der Qualitätsvorausplanung (QVP) als ein wesentlicher Bestandteil des Qualitätsmanagements stehen verschiedene Qualitätswerkzeuge und Ansätze zur Verfügung. Zum Beispiel:

  • Der Leitfaden APQP (Advanced Product Quality Planning) und der VDA-Band 4.3 „Sicherung der Qualität vor Serieneinsatz"
  • Der Produktions- und Produktfreigabeprozess PPAP (Production Part Approval Process) und die Produkt- und Prozessfreigabe PPF für das strukturierte Vorgehen zur Bemusterung von Produktions-, Serien- und Ersatzteilen
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Die Qualitätsvorausplanung in Projekten ist bei der Vielzahl von Neuanläufen und verkürzten Time-to-Market Zeiten immer wichtiger geworden. Potenzielle Fehler früh zu vermeiden ist direkt übersetzbar in gewonnene Zeit und vermiedenen Kosten in der späteren Serienfertigung.

Ein funktionierender Qualitätsvorausplanungsprozess soll absichern, dass in der Serienproduktion Bauteile (Komponenten, Halbfabrikate und Produkte) zur richtigen Zeit, am richtigen Ort, in der richtigen Menge und Qualität zum vereinbarten Preis zur Verfügung stehen.

 

Welche Aspekte und Maßnahmen sollten zur Qualitätsvorausplanung beachtet werden:

  • Eine Reifegradabsicherung bei Neuteilen (nach VDA) und bei einem Verdacht auf höhere Risiken.
  • Eine Herstellbarkeitsanalyse für kritische Bauteile basierend auf Zeichnung und/oder 3D-Datensatz, Spezifikationen und Normen.
  • Ein abgestimmtes und vereinbartes Vorgehen zur Erstbemusterung und späteren Bemusterungen hinsichtlich Funktionsprüfungen, Messen, Dokumente, Zeugnisse, usw.
  • Ein Projektterminplan mit bewerteten und dokumentierten Freigaben der einzelnen Stufen der Produkt- und Prozessentwicklung.
  • Ein Prozessablaufplan als grafische Darstellung (Flow Chart) des gesamten Herstellungsprozesses mit der Beschreibung der einzelnen Produktions- und Prüfschritte.
  • Eine auf das Produkt bezogene FMEA, auch als Basis für spätere Wissenssammlung und zur regelmäßigen Speicherung von Ausschußzahlen und Kundenreklamationen. Meist in getrennter Form als Prozess- oder Design- / Konstruktions - FMEA  (FMEA, Englisch Failure Mode and Effects Analysis, Deutsch Fehlermöglichkeits- und -Einflussanalyse oder kurz Auswirkungsanalyse).
  • Ein Produktionslenkungsplan (Control Plan) in dem alle besonderen, kritischen und signifikanten Merkmale abgebildet werden. Grundlage hierzu ist die technische Spezifikation und das Ergebnis der FMEA.
  • Eine Auswahl von geeigneten Messmitteln und Lehren und die regelmäßige Messmittelprüfung, auch wiederkehrend in der Serienfertigung mittels Messsystemanalysen (MSA).
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Die weiteren Themen im Umfang der Qualitätsvorausplanung sind stark vom jeweiligen Einsatz neuer IT-Systeme, Technologien und moderner Automatisierungslösungen zur Fertigung und Inprozess-Qualitätskontrolle abhängig:

 

  • Eine Rückverfolgbarkeit bis hin zum Wareneingang beim Kunden
  • Ein Teilelebenslauf für jede Artikelnummer, die zum Serieneinsatz kommt
  • Maschinenfähigkeits- und Prozessfähigkeitsuntersuchungen hinsichtlich definierter Zielgrößen und der Kundenspezifikation (CMK/CPK-Werte)

Einführung eines Qualitätsmanagementsystems in der Produktion

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Für die Einführung und Etablierung eines „gelebten“ Qualitätsmanagements und Qualitätsmanagement-Systems (kurz QM-System, QMS) sollten Unternehmen eine Dauer von etwa 12 Monaten einplanen. Dies beginnt mit der Klärung der Qualitätsziele zusammen mit der Geschäftsleitung:

 

  • Welche gesetzlichen Vorgaben an das QM-System müssen jetzt und künftig erfüllt werden?
  • Warum braucht das Unternehmen überhaupt ein QM-System für die Produktion (Klärung der Qualitätsziele auf abstrakter Ebene)?
  • Welche Ergebnisse soll das QM-System erzielen intern und hinsichtlich der Kundenzufriedenheit?
  • Wie wird die Einbindung der Mitarbeiter und der KVP & KAIZEN Initiativen und Aktivitäten sichergestellt?
  • Was sind die spezifischen Vorgaben (KPIs) zu Kosteneinsparungen durch weniger Fehler und Kundenreklamationen, Kostenreduzierung bei der Qualitätssicherung und für Bestände, Intra-Logistik und Sonderfahrten?

QM-System einführen durch ein passendes Projektteam

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Sobald die Ziele durch die Geschäftsleitung für das Qualitätsmanagement-System geklärt, abgestimmt und vereinbart wurden, kann mit der Einführung gestartet werden. Schon bald sollten Zertifizierungsgesellschaft und Auditor ausgesucht und bestimmt werden. Mit dem fixierten Zertifizierungstermin steht dann auch der zeitliche Rahmen für die Projektzeitplanung fest.

Mittels einem qualifizierten Projektteams werden iterativ die Prozesse beschrieben und entsprechend dokumentiert. Es erfolgt die Benennung eines Projektleiters, der bereits tiefere Kenntnisse über Qualitätsmanagement, Normkenntnisse und Methodenkenntnisse besitzt.

Nach der ersten „Grob-Umsetzung“ des QM-Systems wird ein internes Audit über das komplette System durchgeführt. Die Ergebnisse des internen Audits dienen als Besprechungsgrundlage für die formale Managementbewertung (Management-Review) und die Ableitung notwendiger Maßnahmen zur Schließung von Lücken.

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Damit die definierten Ziele hinsichtlich verbesserter Kundenzufriedenheit, Qualitätsverbesserung und Kosteneinsparungen nicht nur theoretische Vorgaben bleiben, sollten parallel Aktivitäten und Projekte gestartet werden. Hierdurch wird auch eine positive Rückkopplung erreicht, um auch wirklich sicherzustellen, dass das neue QM-System in der Produktion gelebt und praktiziert werden kann. Ideal sind Projekte zur Wertstrom-Methode. Beim Wertstromdesign werden die existierenden Prozesse und der Informations- und Materialfluss beschrieben (IST-Aufnahme). Nicht-wertschöpfenden Tätigkeiten und unnötige Liegezeiten werden schnell identifiziert und in einem neuen und sicherlich mehr prozessorientierten Ansatz konzipiert (SOLL-Design). Nach der Umsetzung dieser Projekte entlang der Wertschöpfungskette können erste messbare Erfolge hinsichtlich der vorab definierten Zielen zu Kosten und Qualität, aber auch zu Reduzierung der Losgrößen, Bestände, Intra-Logistik, Durchlaufzeiten und kundenorientierte Verbesserung der Fertigungsflexibilität vorgestellt werden.

Integriertes Qualitätsmanagement und Cross-functional Teams

Qualitäts- und Prozessverständnis, Lean Six Sigma, KAIZEN, Qualitätsbewusstsein, Beratung, Stuttgart, Ludwigsburg, Heilbronn, Mannheim, KarlsruheProbleme Produktqualität- und Prozesssicherheit,

Ziel ist es, durch ein integriertes Qualitätsmanagement eine hohe Kundenzufriedenheit und Zuverlässigkeit in allen Werken zu erzielen. Es beginnt mit der Zertifizierung ISO 9001 in der jeweils aktuellen Ausgabe, geht über den Mindset der Mitarbeiter „wir stellen Qualität her und dies ohne Kompromisse“ und verstärkt sich durch eine hohe Priorisierung der Aktivitäten, Initiativen und Programme zur Fortführung von Qualitätsverbesserungen. Mit solchen Ansätzen werden sich Ihre Qualitätskennzahlen signifikant verbessern. Der hohe Anteil der Fälle „leider wieder zu spät reagiert“ wird sich wandeln zu einem hohen Anteil von positiven Fällen „unsere Prävention funktioniert“.

Probleme zur Produktqualität- und Prozesssicherheit dürfen im betrieblichen Alltag nicht lange anstehen!

  • Diese Bemühungen brauchen qualifizierte Führungskräfte, ein fachbereichsübergreifende Qualitäts- und Prozessverständnis und eventuell ein neues „Lean Six Sigma & KAIZEN“ Qualitätsbewusstsein. Probleme zur Produktqualität- und Prozesssicherheit dürfen im betrieblichen Alltag nicht lange anstehen.
  • Für komplexere Probleme empfehlen wir den Lean Six Sigma Ansatz mit eigenen qualifizierten Lean Six Sigma Green Belts.
  • Für die Shopfloor Probleme empfehlen wir der Einsatz von Cross-functional Teams und die Anwendung der Methoden zur Problem-Ursachenanalyse und PDCA.

Wir helfen gerne mit unserem OECplus Partnernetzwerk weiter und vermitteln fachkundig einen geeigneten, erfahrenen und qualifizierten Interim Qualitätsmanager oder freiberuflichen QMS-Experten. Unkompliziert und passend für Ihren speziellen Bedarf.

Bitte vereinbaren Sie gleich einen Rückruf zu Ihrer Wunschzeit, um Ihren Bedarf persönlich zu besprechen. Vielen Dank

Unsere Industrie-Schwerpunkte sind:

  • Automatisierungstechnik
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