Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung in der Industrie

von Bernd Harengel

Einleitung: Ohne abgesicherte Qualität wird der Weg steinig

Qualitätssicherung und Qualitätsmanagement wichtig für den Erfolg von Unternehmen in der heutigen Wirtschaft

Warum Qualitätssicherung und Qualitätsmanagement für Unternehmen wichtig sind

Qualitätssicherung und Qualitätsmanagement sind essenziell für den Erfolg von Unternehmen in der heutigen Wirtschaft. Defekte Produkte oder mangelhafter Service können sich negativ auf die Kundenbindung und das Image eines Unternehmens auswirken. Hingegen können konstant hohe Qualität und zufriedene Kunden dazu beitragen, die Wettbewerbsfähigkeit und den Erfolg des Unternehmens langfristig zu sichern.

Dieser Artikel behandelt die Themen Qualitätssicherung und Qualitätsmanagement. Wir werden die Aufgaben und Anforderungen an das Qualitätsmanagement untersuchen und Best Practices für die Qualitätssicherung in der Praxis betrachten. Außerdem befassen wir uns mit der Stellenbeschreibung des Leiters Qualitätssicherung und werfen einen Ausblick auf die Zukunft der Qualitätssicherung.

Übersicht Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung in der Industrie

Nachhaltigkeit und Risikomanagement - eine zunehmend wichtige Rolle für Unternehmen

Eine unzureichende Qualität kann sich negativ auf die Kundenbindung, das Image des Unternehmens, die Wettbewerbsfähigkeit und den langfristigen Erfolg des Unternehmens auswirken. Aufgaben, Anforderungen und Ausrichtung des Qualitätsmanagements sowie Best Practices für die Qualitätssicherung sollte man als Entscheider, Manager und Geschäftsführer in der produzierenden Industrie wiederkehrend kritisch überprüfen. Eine optimale Umsetzung von Qualitätsmanagement kann zu einer Reduzierung von Kosten, einer Effizienzsteigerung und Prozessoptimierung führen. Ansätze wie Lean Management, Six Sigma und agiles Projektmanagement können dabei helfen, die Qualitätssicherung zu verbessern.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Mitarbeitermotivation, das Talentmanagement und eine gelebte Fehlerkultur. Qualitätsmanagement-Systeme wie ISO 9001 oder IATF 16949, die Implementierung von Qualitätsstandards / Normen und die Verstärkung der Qualitäts­voraus­planungs­aktivitäten und deren Prozesse können Unternehmen helfen, ihre Qualitätssicherung zu verbessern und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.

Aufgaben und Anforderungen an das Qualitätsmanagement

Was ist der Unterschied zwischen Qualitätssicherung und Qualitätskontrolle?

Was ist der Unterschied zwischen Qualitätssicherung und Qualitätskontrolle

Das Qualitätsmanagement ist ein umfassendes Aufgabenfeld, das die gesamte Wertschöpfungskette und die Produkt-Entwicklungsprozesse eines Unternehmens umfasst. Dabei geht es darum, eine konstante Qualität zu gewährleisten, um Kunden zufriedenzustellen und Wettbewerbsfähigkeit und Erfolg des Unternehmens zu sichern.

  • Eine wichtige Aufgabe des Qualitätsmanagements ist die Qualitätsvorausplanung, bei der bereits im Vorfeld Maßnahmen ergriffen werden, um potenzielle Qualitätsprobleme zu vermeiden.
  • Die Qualitätssicherung dient der Überwachung von Prozessen und Produkten, um sicherzustellen, dass sie den Anforderungen entsprechen. Dazu gehören beispielsweise die Durchführung von Audits, die Erstellung von Prüfplänen oder die Einführung von Standards und Normen wie ISO 9001.
  • Die Qualitätskontrolle ist ein Teil der Qualitätssicherung und bezieht sich auf die Überprüfung der Produkte oder Dienstleistungen auf ihre Qualität. Dabei werden beispielsweise Messungen und Prüfungen durchgeführt, um sicherzustellen, dass die Produkte oder Dienstleistungen den Anforderungen entsprechen.

Insgesamt ist das Qualitätsmanagement ein komplexes Aufgabenfeld, das ein hohes Maß an Fachwissen und Erfahrung erfordert. Es beinhaltet die Beratung, Planung, Durchführung und Überwachung von Prozessen, um eine konstante Qualität sicherzustellen und die Kundenzufriedenheit zu erhöhen.

Welche Aufgaben hat das Qualitätsmanagement?

Welche Aufgaben hat das Qualitätsmanagement

Das Qualitätsmanagement ist eine zentrale Funktion in Unternehmen und trägt maßgeblich dazu bei, dass die Unternehmensziele erreicht werden können. Im Folgenden werden die wichtigsten Aufgaben des Qualitätsmanagements sowie Beispiele für die produzierende Industrie erläutert:

  • Qualitätsplanung: Eine wichtige Aufgabe des Qualitätsmanagements ist die Planung und Umsetzung von Maßnahmen zur Sicherstellung der Qualität. Dabei müssen zunächst die Anforderungen an die Qualität ermittelt und in Zielvorgaben umgesetzt werden. Anschließend müssen geeignete Methoden und Werkzeuge zur Umsetzung der Qualitätsvorgaben ausgewählt und eingesetzt werden. Ein Beispiel hierfür ist die Erstellung von Qualitätsplänen für die Fertigung von Bauteilen in der Automobilindustrie.
  • Qualitätslenkung: Die Qualitätslenkung umfasst alle Maßnahmen, die zur Steuerung und Überwachung der Qualität notwendig sind. Dabei müssen alle Prozesse und Abläufe in der Produktion regelmäßig überwacht und gegebenenfalls angepasst werden, um die geforderte Qualität sicherzustellen. Ein Beispiel hierfür ist die Überwachung der Prozessparameter bei der Herstellung von Kunststoffteilen in der chemischen Industrie.
  • Qualitätsprüfung: Eine wichtige Aufgabe des Qualitätsmanagements ist die Überprüfung der Qualität der produzierten Waren. Hierbei werden die Produkte auf ihre Qualität und Funktionalität geprüft und gegebenenfalls Ausschussprodukte aussortiert. Ein Beispiel hierfür ist die Prüfung von fertig produzierten Maschinenkomponenten in der Maschinenbauindustrie.
  • Qualitätsverbesserung: Das Qualitätsmanagement ist auch für die kontinuierliche Verbesserung der Prozesse und Produkte verantwortlich. Hierbei müssen alle relevanten Kennzahlen und Daten erfasst und ausgewertet werden, um mögliche Schwachstellen zu identifizieren und geeignete Maßnahmen zur Verbesserung zu ergreifen. Ein Beispiel hierfür ist die Einführung von Lean-Management-Methoden zur Prozessoptimierung in der Elektronikindustrie.

Mit einem kritischen Blick in die Zukunft: Neue Märkte, neue Kunden und neue Produkte

Das Qualitätsmanagement hat eine entscheidende Bedeutung für den zukünftigen Erfolg eines Unternehmens. Durch die Planung, Überwachung und Verbesserung der Qualität können Unternehmen langfristig erfolgreich sein und sich im Wettbewerb behaupten.

Welche Kompetenzen werden für die Qualitätssicherung benötigt?

Kompetenzen der Qualitätssicherung - hohes Maß an Durchsetzungsvermögen - Fähigkeit in einem dynamischen Umfeld zu arbeiten

Die Qualitätssicherung ist ein wichtiger Bestandteil in der Produktion und im Dienstleistungssektor. Um erfolgreich zu sein, sind bestimmte Kompetenzen erforderlich.

 

 

  • Qualitätsbewusstsein: Eine ausgeprägte Wahrnehmung für Qualitätsstandards und -prozesse ist für einen Qualitätsmanager unerlässlich. Ein hoher Anspruch an die eigene Arbeit und das Streben nach ständiger Verbesserung tragen zu einer erfolgreichen Qualitätssicherung bei.
  • Kenntnisse in der Normung: Für eine erfolgreiche Qualitätssicherung ist ein fundiertes Wissen in der Normung erforderlich. Die ISO 9001 ist eine der bekanntesten Normen im Qualitätsmanagement und wird weltweit angewendet. Ein Beispiel hierfür wäre ein Qualitätsmanager, der die Umsetzung der ISO 9001 Norm im Unternehmen sicherstellt und entsprechende Schulungen durchführt.
  • Technisches Verständnis: In der Qualitätssicherung ist ein hohes technisches Verständnis erforderlich, um Produktionsprozesse und -abläufe zu verstehen und zu optimieren. Um Qualitätssicherungsprozesse zu planen und zu optimieren, ist ein fundiertes Verständnis der Produktionsprozesse und -anlagen sowie der verwendeten Materialien notwendig. Auch Kenntnisse in der Mess- und Prüftechnik sind von Vorteil.
  • Analytisches Denken: Ein wichtiges Element der Qualitätssicherung ist die Fehleranalyse. Hierfür sind umfangreiche Kenntnisse in der Datenanalyse erforderlich. Ein Beispiel hierfür wäre ein Qualitätsingenieur, der statistische Methoden anwendet, um Fehlerursachen zu identifizieren und geeignete Maßnahmen zur Fehlervermeidung zu ergreifen.
  • Problemlösungsfähigkeit: Fehler und Probleme in der Produktion können jederzeit auftreten. Qualitätsmanager müssen in der Lage sein, schnell und effektiv zu handeln, um mögliche negative Auswirkungen zu minimieren.
  • Kommunikationsfähigkeit: Um eine erfolgreiche Qualitätssicherung zu gewährleisten, ist eine effektive Kommunikation auf Augenhöhe erforderlich. Ein Beispiel hierfür wäre ein Qualitätsbeauftragter, der Schulungen für Mitarbeiter durchführt, wichtige KVP-Projekte moderiert und die prozessorientierte Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen fördert.
  • Teamfähigkeit: Die Qualitätssicherung erfordert eine enge Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen innerhalb des Unternehmens. Ein Beispiel hierfür wäre ein Qualitätsmanager, der eng sowohl mit der Produktionsleitung, aber auch mit dem Einkauf und der Entwicklungsleitung zusammenarbeitet, um letztendlich dann die Qualität während des Herstellungsprozesses zu gewährleisten.

Zusätzlich zu den genannten Kompetenzen sind für eine erfolgreiche Qualitätssicherung auch weitere Fähigkeiten erforderlich. Dazu gehört beispielsweise ein hohes Maß an Durchsetzungsvermögen, um Qualitätsstandards und -prozesse erfolgreich umzusetzen. Auch die Fähigkeit, in einem dynamischen Umfeld zu arbeiten und schnell auf sich ändernde Anforderungen zu reagieren, ist unerlässlich.

Leider sieht die Realität in vielen Betrieben oft anders aus

Häufig wird die Qualitätssicherung vernachlässigt oder als reine Pflichtübung betrachtet. Es wird zu wenig in die Qualifizierung und Weiterbildung von qualitätsverantwortlichen Mitarbeitern investiert.

Stattdessen werden oft Mitarbeiter aus anderen Bereichen eingesetzt, die über keine oder nur geringe Kenntnisse im Bereich der Qualitätssicherung verfügen. Dies kann zu einer mangelhaften Umsetzung von Qualitätsstandards und -prozessen führen und letztendlich zu Produktmängeln, Kundenbeschwerden und einem schlechten Ruf des Unternehmens führen.

Ein weiteres Problem ist oft die mangelnde Priorisierung der Qualitätssicherung im Unternehmen. Kostenreduktion und schnelle Produktionsergebnisse stehen oft im Vordergrund und werden höher bewertet als die Qualitätssicherung. Dies führt oft dazu, dass die Qualitätssicherung als Hindernis betrachtet wird, anstatt als integraler Bestandteil des Produktionsprozesses.

Es ist jedoch wichtig, dass Unternehmen die Bedeutung der Qualitätssicherung erkennen und entsprechend investieren. Die Qualifizierung und Weiterbildung von qualitätsverantwortlichen Mitarbeitern sowie die Priorisierung der Qualitätssicherung im Unternehmen sind essentiell, um die Qualität der Produkte und Dienstleistungen zu gewährleisten und letztendlich den Erfolg des Unternehmens langfristig zu sichern.

Welche Vorteile bringt eine gute Qualitätssicherung?

Eine gute Qualitätssicherung bietet zahlreiche Vorteile für produzierende Unternehmen

Eine effektive Qualitätssicherung kann für produzierende Unternehmen von entscheidender Bedeutung sein, da sie zahlreiche Vorteile bietet:

 

 

  • Kundenzufriedenheit: Eine erfolgreiche Qualitätssicherung gewährleistet, dass Produkte und Dienstleistungen den Erwartungen der Kunden entsprechen. Dies führt zu einer höheren Kundenzufriedenheit und kann langfristig zu mehr Geschäften und einer höheren Kundenbindung führen. Ein Beispiel hierfür ist ein Automobilhersteller, der aufgrund der hohen Qualität seiner Fahrzeuge eine hohe Kundenzufriedenheit erreicht und dadurch seine Marktanteile erhöhen konnte.
  • Kostenreduzierung: Eine gute Qualitätssicherung kann auch zu einer Reduzierung von Kosten führen. Durch die Vermeidung von Fehlern und Ausschussware können Unternehmen Kosten einsparen und die Effizienz ihrer Produktion verbessern. Ein Beispiel hierfür ist ein Unternehmen, das dank seiner Qualitätskontrollen eine Reduzierung von Fehlern und Ausschussware erreicht hat und dadurch seine Produktionskosten senken konnte.
  • Rechtliche Compliance: In vielen Branchen ist die Einhaltung von gesetzlichen Vorschriften und Normen obligatorisch. Eine gute Qualitätssicherung stellt sicher, dass diese Standards eingehalten werden und Unternehmen somit keine rechtlichen Konsequenzen zu befürchten haben. Ein Beispiel hierfür ist ein Lebensmittelhersteller, der sicherstellt, dass seine Produkte den geltenden Hygiene- und Qualitätsstandards entsprechen, um rechtliche Konsequenzen zu vermeiden.
  • Image-Verbesserung: Eine erfolgreiche Qualitätssicherung kann das Image eines Unternehmens verbessern. Wenn Kunden und Geschäftspartner von der hohen Qualität der Produkte und Dienstleistungen überzeugt sind, kann dies zu einem positiven Image beitragen und das Vertrauen in das Unternehmen stärken. Ein Beispiel hierfür ist ein Unternehmen, das durch seine Qualitätsprodukte einen guten Ruf erlangt hat und dadurch auch neue Geschäftspartner gewinnen konnte.
  • Wettbewerbsvorteil: Eine gute Qualitätssicherung kann auch zu einem Wettbewerbsvorteil führen. Unternehmen, die sich durch hohe Qualität auszeichnen, können sich von der Konkurrenz abheben und ihre Position auf dem Markt stärken. Ein Beispiel hierfür ist ein Unternehmen, das durch seine Qualitätsprodukte in einem hart umkämpften Markt erfolgreich ist und dadurch seine Marktanteile erhöhen konnte.

Eine gute Qualitätssicherung bietet zahlreiche Vorteile für produzierende Unternehmen: Diese reichen von der Kundenzufriedenheit und Kostenreduzierung über die Einhaltung von gesetzlichen Vorschriften bis hin zur Image-Verbesserung und dem Erhalt eines Wettbewerbsvorteils. Ein effektives Qualitätsmanagement kann somit nicht nur die Qualität der Produkte und Dienstleistungen verbessern, sondern auch langfristig zum Erfolg des Unternehmens und Mitarbeiterbindung beitragen.

Qualitätssicherung und Qualitätsmanagement in der Praxis

Qualitätssicherung in verschiedenen Branchen

Qualitätssicherung in der Automobilindustrie - in der Elektronikindustrie

Qualitätssicherung ist ein wichtiger Bestandteil in der Produktion und spielt in verschiedenen Branchen eine entscheidende Rolle. Im Folgenden werden einige Beispiele für den Einsatz von Qualitätssicherung in verschiedenen Branchen genannt:

 

  • Automobilindustrie: In der Automobilindustrie ist die Qualitätssicherung von größter Bedeutung, da hier Sicherheit und Zuverlässigkeit im Vordergrund stehen. Eine Möglichkeit, die Qualität in diesem Bereich zu sichern, ist die Verwendung von automatisierten Testsystemen, die eine schnelle und zuverlässige Überprüfung von Bauteilen ermöglichen. Ein weiterer Trend in der Automobilindustrie ist die Nutzung von Datenanalyse-Tools zur Optimierung der Produktionsprozesse und zur Vorhersage von Fehlern.
  • Elektronikindustrie: In der Elektronikindustrie ist die Qualitätssicherung ebenfalls von entscheidender Bedeutung, da hier oft komplexe Systeme und Bauteile zum Einsatz kommen. Eine Möglichkeit, die Qualität zu sichern, ist die Verwendung von automatisierten Testsystemen, die eine schnelle und zuverlässige Überprüfung der Bauteile ermöglichen. Auch die Überwachung und Optimierung von Produktionsprozessen durch Machine Learning gewinnt zunehmend an Bedeutung.
  • Medizinische Geräteindustrie: In der medizinischen Geräteindustrie ist Qualitätssicherung von größter Bedeutung, da hier Menschenleben auf dem Spiel stehen. Eine Möglichkeit, die Qualität zu sichern, ist die Verwendung von automatisierten Testsystemen, die eine schnelle und zuverlässige Überprüfung der Geräte ermöglichen. Auch die Überwachung von Produktionsprozessen durch Data-Analytics-Tools und Machine Learning ist hier ein aktueller Trend.
  • Lebensmittelindustrie: Auch in der Lebensmittelindustrie spielt Qualitätssicherung eine entscheidende Rolle. Hier geht es insbesondere um die Sicherstellung von Hygiene und Sauberkeit. Ein aktueller Trend in diesem Bereich ist die Verwendung von automatisierten Überwachungssystemen, die sicherstellen, dass die vorgegebenen Standards eingehalten werden. Auch die Rückverfolgbarkeit der Produkte wird immer wichtiger, um im Falle eines Rückrufs schnell reagieren zu können.

Fazit: Die Qualitätssicherung spielt in verschiedenen Branchen eine entscheidende Rolle und wird durch aktuelle Trends wie die Verwendung von automatisierten Testsystemen und Data-Analytics-Tools immer wichtiger. Unternehmen sollten daher in eine moderne Qualitätssicherung investieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben und die Kundenzufriedenheit zu erhöhen.

Beispielhafte Aufgaben und Tätigkeiten im Qualitätsmanagement

Die Bedeutung von Nachhaltigkeit im Qualitätsmanagement

In den letzten Jahren hat die Nachhaltigkeit einen immer höheren Stellenwert in der Wirtschaft erlangt. Auch im Qualitätsmanagement wird sie zunehmend wichtig. Doch wie lassen sich Nachhaltigkeit und Qualitätssicherung miteinander vereinbaren?

  • Zunächst einmal ist es wichtig zu betonen, dass Nachhaltigkeit und Qualitätssicherung keine Widersprüche darstellen. Eine nachhaltige Produktion kann sogar dazu beitragen, die Qualität der Produkte zu verbessern. So können beispielsweise umweltfreundliche Produktionsprozesse dazu beitragen, die Verschmutzung der Produktionsumgebung zu minimieren und somit die Qualität der Endprodukte zu erhöhen.
  • Ein weiterer Vorteil einer nachhaltigen Produktion ist, dass sie ein positives Image des Unternehmens in der Öffentlichkeit schafft. Immer mehr Verbraucher legen Wert auf Nachhaltigkeit und achten bei der Kaufentscheidung auch auf die Umweltverträglichkeit der Produkte. Durch eine nachhaltige Produktion kann das Unternehmen dieses Kundenbedürfnis bedienen und somit seine Wettbewerbsfähigkeit stärken.
  • Allerdings gibt es auch Herausforderungen bei der Umsetzung einer nachhaltigen Produktion im Qualitätsmanagement. Oftmals sind nachhaltige Alternativen noch teurer als herkömmliche Methoden. Es ist daher eine Investition in die Zukunft, die sich möglicherweise erst langfristig auszahlt.
  • Eine weitere Herausforderung ist die Umstellung auf eine nachhaltige Produktion. Die Einführung neuer Produktionsmethoden und -materialien erfordert umfangreiche Schulungen und Qualifizierungen der Mitarbeiter. Auch müssen neue Lieferanten und Partner gefunden werden, die sich ebenfalls für Nachhaltigkeit engagieren.

Insgesamt lässt sich sagen, dass die Nachhaltigkeit im Qualitätsmanagement immer wichtiger wird und auch für die Zukunft von großer Bedeutung sein wird. Unternehmen, die frühzeitig auf Nachhaltigkeit setzen, können von einem positiven Image und einer gesteigerten Wettbewerbsfähigkeit profitieren. Allerdings müssen auch die Herausforderungen bei der Umsetzung beachtet werden und es bedarf eines langfristigen Engagements für eine erfolgreiche Umsetzung.

Welche Methoden und Tools können eingesetzt werden?

10 wichtigsten Methoden und Werkzeuge der Qualitätssicherung - Qualität von Produkten und Prozessen sicherzustellen -

Die Qualitätssicherung ist ein wichtiger Bestandteil in der Produktion und umfasst verschiedene Methoden und Werkzeuge, die dazu dienen, die Qualität von Produkten und Prozessen sicherzustellen. Die 10 wichtigsten Methoden und Werkzeuge der Qualitätssicherung sind:

  1. Fehlermöglichkeits- und Einflussanalyse (FMEA): Die FMEA umfasst die systematische Identifikation und Bewertung potenzieller Fehlerquellen in einem Prozess, Produkt oder System. Dazu werden mögliche Fehlerursachen, Auswirkungen und Maßnahmen zur Vermeidung oder Minimierung von Fehlern ermittelt und bewertet. Die Ergebnisse werden genutzt, um die Prozess- oder Produktqualität zu verbessern und Risiken zu minimieren.
  2. Prozessfähigkeitsanalyse (PPAP): PPAP ist eine Methode, um die Prozessfähigkeit zu bewerten und sicherzustellen, dass die Anforderungen an das Produkt erfüllt werden. Cpk-Messung ist eine Methode zur Bewertung der Prozessfähigkeit. Cpk steht für "Prozessfähigkeitskennzahl" und bezieht sich auf die Fähigkeit des Prozesses, die Anforderungen an das Produkt zu erfüllen, gemessen an den Abweichungen vom Mittelwert und der zulässigen Toleranz. Die Cpk-Messung bewertet, wie nahe der Prozessablauf an der Spezifikationsgrenze des Produkts liegt und ob der Prozess stabil genug ist, um Produkte zuverlässig und konsistent zu produzieren.
  3. Six Sigma: Six Sigma ist eine strukturierte Methode zur Qualitätsverbesserung, die darauf abzielt, Fehler und Defekte in Prozessen zu minimieren. Die Aktivitäten umfassen die Identifizierung von Prozessproblemen, die Analyse von Daten, die Umsetzung von Lösungen und die Überwachung des Prozesses zur Gewährleistung einer anhaltenden Verbesserung. Dabei wird der DMAIC-Zyklus (Define, Measure, Analyze, Improve, Control) verwendet, um die Prozessverbesserungen systematisch zu planen und umzusetzen.
  4. Kontinuierlicher Verbesserungsprozess (KVP): KVP ist eine Methode, um kontinuierliche Verbesserungen in einem Unternehmen zu erreichen. Die Aktivitäten umfassen die Identifizierung von Verbesserungspotentialen, die Entwicklung von Lösungen, die Umsetzung der Maßnahmen und die Überwachung des Erfolgs. Durch den kontinuierlichen Einsatz des KVP können Unternehmen ihre Prozesse optimieren und ihre Effizienz und Qualität verbessern.
  5. Qualitätsregelkarten: Qualitätsregelkarten dienen der Überwachung von Prozessen und der Identifizierung von Abweichungen. Dazu werden in regelmäßigen Abständen Daten erhoben und auf einer grafischen Darstellung (z.B. einer Kontrollkarte) visualisiert. Ziel ist es, Prozesse langfristig stabil und innerhalb von Toleranzgrenzen zu halten und somit eine hohe Produktqualität zu gewährleisten. Im Falle von Abweichungen können gezielte Maßnahmen ergriffen werden, um den Prozess wieder in den gewünschten Zustand zu bringen.
  6. Ishikawa-Diagramme: Das Ishikawa-Diagramm, auch als Fischgrätendiagramm oder Ursache-Wirkungs-Diagramm bekannt, wird verwendet, um Ursachen für ein bestimmtes Problem zu identifizieren und zu visualisieren. Es besteht aus einer horizontalen Linie, die das Problem darstellt, und mehreren diagonalen Linien, die die möglichen Ursachen darstellen. Die Hauptursachen werden als Kategorien aufgeführt, und die Unterursachen werden als Zweige unter jeder Kategorie dargestellt. Das Ishikawa-Diagramm ist ein hilfreiches Werkzeug für die Problemlösung und die Verbesserung von Prozessen und Produkten.
  7. Statistische Prozesskontrolle (SPC): Die statistische Prozesskontrolle (SPC) ist ein Werkzeug zur Überwachung und Steuerung von Produktionsprozessen. Dabei werden während des Fertigungsprozesses Stichproben gezogen und die Ergebnisse statistisch ausgewertet. Dadurch können Abweichungen vom Sollzustand schnell erkannt und korrigiert werden. Die Aktivitäten umfassen die Festlegung von Kennzahlen, die Bestimmung von Toleranzgrenzen, die Durchführung von Stichproben, die statistische Auswertung der Daten und die Ableitung von Maßnahmen zur Verbesserung des Prozesses. Ein Beispiel für den Einsatz von SPC ist die Überwachung der Fertigungstoleranzen bei der Produktion von Maschinenteilen, um sicherzustellen, dass die geforderten Qualitätsstandards eingehalten werden.
  8. 5S-Methode: Die 5S-Methode ist ein Werkzeug zur Gestaltung von Arbeitsplätzen und zur Verbesserung der Arbeitsabläufe. Die Aktivitäten umfassen die folgenden fünf Schritte: / Sortieren: Überflüssiges wird entfernt und nur das Nötigste bleibt am Arbeitsplatz / Systematisieren: Alles, was am Arbeitsplatz benötigt wird, wird sinnvoll angeordnet und beschriftet / Säubern: Der Arbeitsplatz wird gründlich gereinigt und sauber gehalten / Standardisieren: Einheitliche Arbeitsweisen und Standards werden festgelegt und dokumentiert. / Selbstdisziplin: Regelmäßige Überprüfung und konsequente Umsetzung der 5S-Methode werden zur Gewohnheit.
  9. Fehlerdatenbanken: Fehlerdatenbanken werden genutzt, um Fehler systematisch zu erfassen und zu dokumentieren. Anhand dieser Daten können Ursachen von Fehlern analysiert und geeignete Maßnahmen zur Fehlervermeidung ergriffen werden. Die Analyse von Fehlerdaten ermöglicht es, Trends zu identifizieren und somit langfristige Verbesserungsmaßnahmen zu planen. Eine gute Fehlerdatenbank ermöglicht es dem Unternehmen, schnell auf Fehler zu reagieren und so die Kundenzufriedenheit zu erhöhen.
  10. Auditierung: Bei der Auditierung werden systematisch und planmäßig alle relevanten Prozesse und Verfahren einer Organisation untersucht und bewertet. Ziel ist es, Abweichungen von Qualitätsstandards und -anforderungen zu identifizieren und zu bewerten, um die Qualität kontinuierlich zu verbessern. Die Ergebnisse werden dokumentiert und Maßnahmen zur Fehlerbehebung eingeleitet. Die Auditierung kann intern oder extern durchgeführt werden und ist eine wichtige Methode zur Überprüfung der Wirksamkeit des Qualitätsmanagementsystems und nach erfolgenden Veränderungen in den Prozessen oder bei Produkten.


Aktuell trendige Beispiele für den Einsatz von Qualitätssicherung in verschiedenen Branchen sind zum Beispiel die Nutzung von Machine Learning und künstlicher Intelligenz in der Qualitätskontrolle in der Lebensmittelindustrie, die Anwendung von 3D-Druck und Qualitätssicherung in der Medizintechnik und die Verwendung von virtuellen Prüfungen in der Automobilindustrie.

Checkliste: Warum Qualitätssicherung und Qualitätsmanagement unerlässlich sind

  • Nachhaltigkeit und Risikomanagement: Eine unzureichende Qualität kann sich negativ auf die Kundenbindung, das Image des Unternehmens, die Wettbewerbsfähigkeit und den langfristigen Erfolg des Unternehmens auswirken. Qualitätsmanagement kann zu einer Reduzierung von Kosten, einer Effizienzsteigerung und Prozessoptimierung führen. Ansätze wie Lean Management, Six Sigma und agiles Projektmanagement können dabei helfen, die Qualitätssicherung zu verbessern.
  • Aufgaben und Anforderungen an das Qualitätsmanagement: Das Qualitätsmanagement ist ein umfassendes Aufgabenfeld, das die gesamte Wertschöpfungskette und die Produkt-Entwicklungsprozesse eines Unternehmens umfasst. Dabei geht es darum, eine konstante Qualität zu gewährleisten, um Kunden zufriedenzustellen und Wettbewerbsfähigkeit und Erfolg des Unternehmens zu sichern.
  • Welche Aufgaben und welchen Fokus hat das Qualitätsmanagement im Unternehmen aktuell? Was wird vernachlässigt? Die wichtigsten Aufgaben des Qualitätsmanagements sind die Qualitätsplanung, die Qualitätslenkung, die Qualitätsprüfung und die kontinuierliche Qualitätsverbesserung.
  • Welche Kompetenzen werden für die Qualitätssicherung benötigt? Qualitätsbewusstsein, Kenntnisse in der Normung, technisches Verständnis, analytisches Denken, Problemlösungsfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit und Teamfähigkeit sind wichtige Fähigkeiten, die für eine erfolgreiche Qualitätssicherung benötigt werden.
  • Wie ist der Stellenwert und die Anerkennung zu bewerten? Gibt es hier Defizite? Häufig wird die Qualitätssicherung vernachlässigt oder als reine Pflichtübung betrachtet. Es wird zu wenig in die Qualifizierung und Weiterbildung von qualitätsverantwortlichen Mitarbeitern investiert. Ein weiteres Problem ist oft die mangelnde Priorisierung der Qualitätssicherung im Unternehmen.
  • Erbringt die Qualitätssicherung wahrnehmbare und vielleicht SMART messbare Leistungen? Eine effektive Qualitätssicherung kann für produzierende Unternehmen von entscheidender Bedeutung sein, da sie zahlreiche Vorteile bietet, wie höhere Kundenzufriedenheit, Kostenreduzierung, Einhaltung von gesetzlichen Vorschriften, Image-Verbesserung und Wettbewerbsvorteile.

Manager, Entscheider und Geschäftsführer in der produzierenden Industrie sollten diese Punkte regelmäßig überprüfen und sicherstellen, dass die Qualitätssicherung im Unternehmen einen hohen Stellenwert hat und entsprechend investiert wird, um letztendlich den Erfolg des Unternehmens langfristig zu sichern.

Ausrichtung der Qualitätssicherung regelmäßig überprüfen

Manager, Entscheider und Geschäftsführer in der produzierenden Industrie - Ausrichtung der Qualitätssicherung regelmäßig überprüfen

Manager, Entscheider und Geschäftsführer in der produzierenden Industrie können von einer starken und gut ausgerichteten Qualitätssicherung profitieren: Kundenanforderungen erfüllen, Risiken minimieren, Effizienz steigern, Wettbewerbsvorteile erzielen und gesetzliche Anforderungen erfüllen:

  • Erfüllung von Kundenanforderungen: Kunden haben hohe Erwartungen an die Qualität der Produkte und Dienstleistungen, die sie kaufen. Wenn das Unternehmen nicht in die Qualitätssicherung investiert, kann es dazu führen, dass Kunden unzufrieden sind und ihre Geschäfte woanders hin verlagern. Eine hohe Qualitätssicherung stellt sicher, dass das Unternehmen in der Lage ist, die Kundenanforderungen zu erfüllen und somit langfristige Kundenbeziehungen aufzubauen.
  • Risikominderung: In der produzierenden Industrie kann ein Qualitätsmangel zu schwerwiegenden Konsequenzen führen, wie beispielsweise Rückrufaktionen, Haftungsansprüche oder rechtliche Verfahren. Eine starke Qualitätssicherung minimiert das Risiko von Produktfehlern, die das Unternehmen schwerwiegende Folgen haben können.
  • Verbesserung der Effizienz: Eine effektive Qualitätssicherung kann dazu beitragen, Fehler und Ausschuss zu reduzieren, was zu Einsparungen bei den Produktionskosten führt. Eine gute Qualitätssicherung kann auch die Lieferzeit verkürzen und damit die Produktionseffizienz steigern.
  • Stärkung des Wettbewerbsvorteils: Eine starke Qualitätssicherung kann ein Wettbewerbsvorteil sein, der das Unternehmen von anderen unterscheidet. Unternehmen, die in die Qualitätssicherung investieren, können sich durch eine höhere Produktqualität und Kundenzufriedenheit auszeichnen und dadurch ihre Marktstellung stärken.
  • Erfüllung von Vorschriften und Normen: Unternehmen müssen gesetzliche Vorschriften und Normen einhalten, die in der produzierenden Industrie streng sind. Eine Qualitätssicherung stellt sicher, dass das Unternehmen diese Anforderungen erfüllt und vermeidet so mögliche rechtliche oder finanzielle Konsequenzen.

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